Jahresrückblick der Handballer*innen

Wir verabschieden uns aus einem (Handball-)Jahr, das wir alle in dieser Form wohl noch nie erlebt haben. Gerade deshalb möchten wir die Zeit nutzen, um auf dieses außergewöhnliche Jahr zurückzublicken.

Start der Rückrunde 2019/20 nach der Winterpause

Die Hinrunde ist absolviert und die Vorfreude nach den Weihnachtsferien wieder gemeinsam in der Halle zu stehen bei allen Mannschaften, Spieler*innen und Trainer*innen groß. Bei einigen Mannschaften ist die Hinrunde so gut gelaufen, dass man sich berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im oberen Tabellenbereich machen kann.

Auch die Rückrunde verläuft vielversprechend. Bereits einige Spieltage vor Saisonende ist unsere weibliche B-Jugend uneinholbar an der Tabellenspitze der Oberliga, der Meistertitel und die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft sind ihnen nicht mehr zu nehmen. Zumindest nicht aus sportlicher Sicht. Gleiches Bild zeigt sich bei unserer männlichen D-Jugend, denen ebenso souverän vor Ablauf der Saison die Tabellenspitze der Bezirksoberliga nicht mehr zu nehmen ist.

Vorzeitiger Abbruch der Saison 2019/20

Doch dann kommt das Corona-Virus, das zu Jahresbeginn noch als Phänomen in China angesehen wurde, immer näher, sodass die Handballsaison Mitte März vorzeitig abgebrochen werden muss. Bei den Jugendmannschaften kann lediglich der letzte Spieltag nicht mehr ausgetragen werden, der – zumindest bei unseren Mannschaften – zu keinen relevanten Änderungen der Tabellenkonstellation mehr geführt hätte. Neben den bereits erwähnten herausragenden Erfolgen können auch die männliche B-Jugend und die weibliche C-Jugend in der Bezirksliga West den Staffelsieg sichern.

Die Ehrung unserer weiblichen B-Jugend als Hessenmeister erfolgte im Herbst durch unseren zweiten Vorsitzenden Jürgen Grzeschik. Die Ehrung der männlichen D-Jugend als Bezirksmeister wird in 2021 nachgeholt.

Bei unseren Aktiventeams hätte die Saison regulär erst im Mai geendet. Somit sind von dem Saisonabbruch deutlich mehr Spiele betroffen. Da auch die Anzahl der ausgetragenen Spiele pro Mannschaft in den jeweiligen Ligen sehr unterschiedlich ausfällt, kommt zur Ermittlung der Abschlusstabellen ein sogenannter „Multiplikator“ zum Einsatz, der eine möglichst faire Wertung ermitteln soll. Lediglich auf die Ernennung von Absteigern wird verzichtet, was allerdings auch keine unserer Mannschaften betroffen hätte. Ganz im Gegenteil: Unsere zweite Herrenmannschaft sichert sich den Staffelsieg in der Bezirksliga B und steigt in die Bezirksliga A auf. Auch wenn die Jungs ihren Aufstieg sehr gerne sportlich fix gemacht hätten und insbesondere das Rückspiel gegen den Aufstiegs-Kontrahenten aus Nordenstadt gerne durchgeführt hätten, ist das auch so ein toller Erfolg. Insbesondere weil die Mannschaft bereits in den letzten Jahren immer um den Aufstieg mitgespielt hat. Die Ehrung der zweiten Herrenmannschaft und Verabschiedung des Trainers Tobias Dosch erfolgte im Herbst durch Gilbert Geiger. Unsere erste Herrenmannschaft belegte einen hervorragenden vierten Tabellenplatz in der Landesliga Mitte und unser Damenteam schafft einen guten siebten Tabellenplatz in der Bezirksoberliga.

Kreativität ist gefragt

Schon während des ersten Lockdowns zeigen Mannschaften und Trainer*innen mit kreativen Ideen, wie man auch auf Distanz Verbindung schaffen kann. Neben Videocalls und Grußbotschaften an die Mannschaften, werden auch unterschiedliche „Challenges“ ins Leben gerufen, die Groß und Klein zum Mitmachen animieren. Nichtsdestotrotz wird selbstverständlich auf das Ende des Lockdowns hingearbeitet, wenn man sich endlich wieder live treffen kann. Da zunächst nur ein Training im Freien und mit Abstand möglich ist, wird das Vereinsheimgelände mit Unterstützung vieler fleißiger Helfer zu unserer neuen Trainingsstätte umgerüstet. Trainingsutensilien, Anwesenheitslisten und viele Liter Desinfektionsmittel werden dort gelagert, um einen möglichst sicheren und reibungslosen Outdoor-Trainingsbetrieb gewährleisten zu können.

Rückkehr in eine eingeschränkte Handball-Normalität?

So schön das Training im Freien auch ist, zu einem richtigen Handballtraining gehört die Halle einfach mit dazu. Hoffnungsvoll werden deshalb die sinkenden Zahlen und weiteren Lockerungen beobachtet. Große Vorfreude und Erleichterung kommt auf, als endlich wieder in der Halle trainiert werden darf. Doch auch hier ist wiederum Kreativität und Zurückstecken gefragt. Die Sporthalle der Mudra-Polizeikaserne ist bis auf weiteres geschlossen und auch die Sporthalle der Wilhelm-Leuschner-Schule kann nicht in ihrem gewohnten Umfang genutzt werden, da sichergestellt werden muss, dass sich die einzelnen Mannschaften nicht überschneiden. Wenn auch in geringerem Umfang, so sind trotzdem alle happy nach so langer Zeit wieder in der Halle trainieren zu können. Nach und nach werden die ersten Freundschaftsspiele gespielt und alles für einen Saisonstart vorbereitet. Mit viel Engagement und Herzblut wird ein Hygienekonzept für den Wettkampfbetrieb ausgearbeitet und die Halle für einen Saisonstart vorbereitet. Parallel werden mit Sorge die wieder stark ansteigenden Infektionszahlen und Corona-Verbreitungen in bereits gestarteten Ligen anderer Bezirke und Verbände beobachtet.

Verschiebung des Saisonstarts und erneutes Kontaktsportverbot

Wird am potentiell ersten Spieltag unserer Aktivenmannschaften noch freiwillig zu Gunsten der Gesundheit auf die Durchführung der Spiele verzichtet, stellt sich diese Frage bereits am zweiten Spieltag nicht mehr, da seitens der Politik ein erneutes Kontaktsportverbot ausgesprochen wird- welches bis heute anhält.

So müssen die Mannschaften dieses außergewöhnliche Jahr aus der Ferne und ohne ein absolviertes Saisonspiel der neuen Saison ausklingen lassen. Auf Weihnachtsfeiern muss ebenso verzichtet werden, wie auf die Ausrichtung des Oktoberfests im Vereinsheim und die Teilnahme am Weihnachtszauber in Kostheim, die unseren Verein so sehr prägen und ausmachen.

Ausblick

Wie es nach dem aktuellen Lockdown weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Die aktuellen Infektionszahlen geben leider wenig Hoffnung darauf, dass die Ausübung von (Hallen-) Kontaktsport bald wieder ohne allzu großes Risiko einzugehen möglich sein wird. Fest steht als Vorgabe des Hessischen Handball-Verbands, dass vor einem potentiellen Saisonstart mindestens drei Wochen regulärer Trainingsbetrieb erfolgt sein muss. Ob dies in dieser Saison noch mal möglich sein wird, muss weiter beobachtet werden. Auf Bezirksebene wird bereits über Alternativen nachgedacht, ein auf den Frühling verschobener Saisonstart steht dabei ebenso im Raum wie eine Art freiwillige Pokalrunde. Dies sind aber wie gesagt alles nur erste Ideen, deren tatsächliche Umsetzung maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Infektionszahlen abhängen wird.

Ein Dankeschön an Euch

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Trainerinnen und Trainern zu bedanken, die mit uns als Verein durch dieses herausfordernde Jahr gegangen sind und mit viel Kreativität und Flexibilität ihre Mannschaften durch all die unterschiedlichen Phasen des Jahres geführt haben. Vielen Dank an alle Spielerinnen und Spieler, die unserem Verein die Treue halten, auch wenn es in diesem Jahr über weite Teile ein ganz anderes „Handball“ war, wie wir es eigentlich gewöhnt sind. Last but not least vielen Dank an alle, die uns bei der Umsetzung der immer wieder angepassten Regelungen und Anforderungen so tatkräftig unterstützt haben. Wir hoffen sehr darauf, dass irgendwann im nächsten Jahr wieder mehr Normalität eintreten wird. Bis dahin wünschen wir euch allen viel Kraft und gutes Durchhalten, schöne Weihnachten und in der aktuellen Zeit vor allem Gesundheit für euch und all eure Lieben.

Gilbert Geiger und Corinna Biehn